Strammstehen vor Gabenbringer!

Georgspfadfinder bieten Nikolausdienst in Bretten und Umgebung an

(Bericht von Catrin Dederichs in der Bbnn2016-12-05NN vom 05.12.2016

Bretten. Wo er auftaucht, da stehen die Kleinen stramm. Höflich bieten sie selbstgebackene Plätzchen an, versprechen, den großen Bruder gewiss nie mehr zu ärgern und sie schenken sogar den heißgeliebten Schnuller her, wenn er es verlangt. „Nikolaus“ heißt der Mann mit dieser beeindruckenden Autorität, in der kommenden Woche ist er im ganzen Land im Großeinsatz.

In Bretten und Umgebung wird er von den Georgspfadfindern Stamm Askola tatkräftig unterstützt. Auf Bestellung ziehen die „Pfadis“ in zwei Gruppen von Haus zu Haus, und sogar Knecht Ruprecht und einen Engel haben sie dabei. Bereits zum sechsten Mal bieten sie ihre Dienste für die Allgemeinheit an. Dabei hat ursprünglich alles ganz klein angefangen: „Eine Pfadfinderfamilie brauchte unbedingt einen Nikolaus“, erinnert sich der Initator Eri kböttcher. „Deshalb hat einer von uns ein Kostüm genäht und wir haben dort gespielt.“ Aus dem einen Kostüm wurde inzwischen eine komplette Ausrüstung für zwei „Nikoläuse“, zwei „Knecht Ruprechts“ und zwei Engel. Großen Wert legen die Pfadfinder darauf nicht den Coca-Cola-Weihnachtsmann darzustellen ,sondern die historische Figur des Nikolaus. „Wir haben wirklich eine Bischofsmitra und den Bischofsstab“ erzählt Katharina Rooseboom, die in den verangenen Jahren eine „Nikolausie“ spielte. „Aber natürlich haben wir auch eine nweißen Bart, denn uns Frauen würden die Kinder sonst leicht erkennen.“

Kurz vor dem eigentlichen Besuch meldet sich die Gruppe telefonisch bei den Eltern. Diese überreichen die Geschenke für die Kinder sowie einen Zettel mit den „guten und schlechten Taten“. Nach etwa fünf Minuten klopft der Nikolaus an die Tür. „Meist werden wir dann in einen weihnachtlich geschmückten Raum geführt und die Kinder schauen uns mit großen Augen an“ berichtet Katharina. Danach sagen die Kleinen häufig ein Gedicht auf oder singen ein Lied – und schon heißt es: „Wart ihr denn artig?“ Vor allem Knecht Rupprecht würde dann manchma längstlich angeschaut, informiert „Engel“ Karola Bindert. „Aber bei kleineren Kindern reagiere nwir anders, und auf Wunsch kann man den Engel abbestellen“ sagt sie. Es folgt eine kurze Morlapredigt und die Kleinen versprechen, sich zu bessern. Aber dann kommt das Tollste: Der Nikolaus schaut in seinen Sack und holt Geschenke hevor. Oft wünsschen die Eltern noch ein Familienfoto mit dem heiligen Mann, schließlich stecken sie den Pfadis einen Obolus zu – und schon geht es zum nächsten Auftritt.

Nicht immer läuft es allerdings so rund. „Einmal standen wir vor drei ganz kleine nKindern und mein bart fing an zu rutschen“ erzählte Katharina. „Ich habe gedacht, wenn jetzt der Bart abfällt, sind die Kinder traumatisiert fürs Leben“. Dank ausgefeilter „Lippentechnik“ verstand sie es, die Situatoin zu retten, während sich Engel Karola das Lachen nur schwer verkneifen konnte. Mit ganz vie lSpaß gehen die jungen Leute an ihren Einsatz. Dank des guten Zusammenhalt im Team finden sich stets genügend Freiwillige – und was der größte Lohn für die Mühe ist, bringt Katharina auf den Punkt: „Das Schönste ist, das Strahlen der Kinder zu sehen.“ Etwa zehn bis 15 Familien werden die Pfadfinder jeweils am heutigen Montag und morgigen Dienstag besuchen. Die Einsätze koordiniert Erik Böttcher.

 

Nikolaus-Besuchsdienst 2015

Im Jahr 2015 berichtete die BNN über unsere Aktion. Der Artikel stammt von Susanne Roth:

Manchmal kriegt der Nikolaus eine Pizza!

Brettener Georgspfadfinder bereit für den Einsatz

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Irgendwie hatte Valentin keine Lust mehr darauf im Rampenlicht zu stehen und vor allem von den Kindern ehrfürchtig angeschaut zu werden. Und dann noch reden zu müssen: Noch im Auto entledigte er sich des Nikolausmantels, des Rauschebarts und was ein richtiger Nikolaus sonst noch alles trägt und überreichte das „One Size“-Kostüm an Katharina. „So wurde ich zum Nikolaus“, sagte die heute 17-jährige lachend. Besser: zur Nikoläusen. Als solche bezeichnet der stellvertretende Vorsitzende Erik Böttcher der Brettener Georgspfadfinder die Frau, die allein von der Körpergröße her einen stattlichen Nikolaus abgibt. Und mit der Stimme, das haut auch hin. Trotz Rauschebart und Perücke, aus denen gerade noch so die Augen heraus blinzeln und womit sie aussieht wie ein ungeschornerer Bobtail-Hund, hört man sie auch noch laut und deutlich. Ist auch notwendig, denn am morgigen Sonntag wird sie zusammen mit dem Engel Karola und Knecht Rupprecht, dargestellt von ihrem Bruder Alexander das Team Nikolaus der Brettener Georgspfadfinder bilden und von einem Fahrer von Familie zu Familie kutschiert. Bisher sind es einhalbes Dutzend, die sich gemeldet haben. Etwa um 14 Uhr geht die bestimmt vierstündige Tour los durch Bretten und Umgebung. An Erik Böttcher liegt es, die Route durchzuplanen, damit möglichst zeit- und benzinschonend alle Kinder rechtzeitig besucht werden können. Dieses Mal könne man wegen des parallel Einsatzes auf dem Weihnachtsmarkt nur ein Team losschicken. Es kommt auch mal vor, dass Knecht Rupprecht draußen bleiben muss, wenn die Kinder schon eine riesige Ehrfurcht vor dem Nikolaus haben. „Das Kinder weinen, das geht natürlich gar nicht“ findet Erik Böttcher, der aus Bayern kommt, wo solche Nikolausbesuche üblich sind. So hat er es vor fünf Jahren in Bretten eingeführt. „Aber der Nikolaus soll keine Strafe sein, es ist auch kein Coca-Cola-Nikolaus“ so Böttcher. Vielmehr soll der Pfadfinder-Nikolaus jenen Nikolaus von Myra darstellen, der als Bischof von Myriam der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts in Kleinasien lebte und sein ganzes ererbtes Vermögen an die Armen verteilte. deshalb auch die Bischofsmütze und der Bischofsstab, der zugegeben in einem Straßenbesen endet. Aber das spielt keine Rolle. Die Gruppe ist gut gerüstet und freut sich schon auf ihren Einsatz. Das läuft dann so ab, dass sie diejenigen, die den Nikoalusbesuch wünschen noch einmal über die ungefähre Uhrzeit einen Tag vorher informieren, dann klingelt das Telefon wenige Minuten vor dem Eintreffen des „heiligen Mannes“ und irgendjemand von den Erwachsenen bringt die Geschenke und eine Liste mit den guten und schlechten Taten oder Eigenschaften ans Auto. „Das haben wir auch schon mal erlebt, dass nur Negatives drauf stand. Das können wir ja nicht machen, man muss ja auch was Nettes sagen“ findet Erik Böttcher. Und Katharina erzählt, dass sie einmal mit einem Fließtext klar kommen musste, der sich über fünf Seiten ergoss. „Und ich sollte ja schon möglichst frei sprechen“, sagt sie. Der Zettel liegt dann zwischen den Seiten eines Telefonbuches, das wiederum in Goldfolie eingewickelt das goldene Buch des Nikolaus darstellen soll. Auf jeden Fall ist die Nikolausen schon voller Vorfreude. Engel Karola jedoch seufzt: „Da ist doch wieder die Familie dabei, wo man bestimmt 20 Treppenstufen hoch gehen muss“. Da müsse sie ihr Engelsgewand etwas hochziehen, um das zu bewältigen, erzählt sie und lacht. Wie sieht das denn aus, wenn sie auf der Nase landet? Da möchte man ja nicht von einem gefallenen Engel sprechen. Als Belohnung für die kostenlose Aktion gibt es manchmal eine Spende für die Pfadfinder. Oder auch mal was zu essen. „Uns wurde auch mal Pizza angeboten, die haben wir dann im Auto gegessen. Man kriegt da schon Hunger unterwegs“, sagt Katharina.

 

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Pfadfinder-Nikoläuse unterwegs!

Auch in diesem Jahr machte sich der Nikolaus der Brettener Georgspfadfinder am Nikolaustag auf dem Weg. Mit weißem Bart, Mitra, rotem Bischofsgewand und Stab sahen die Pfadfinder aus wie der echte Nikolaus.

Begleitet von Knecht Ruprecht und einem Engel zog das Nikolaus-Team, auf Bestellung wohlgemerkt, von Familie zu Familie. Die Geschenke und ein Zettel mit den guten und schlechten Taten der Kinder wurden vom Fahrer des Nikolaus-Teams vorab von der Familie abgeholt. Die Geschenke kommen in den großen Sack. Der Zettel mit den Informationen über die Kinder in das goldene Buch. Nur ganz selten musste der Nikolaus schimpfen.

Natürlich sind die meisten Kinder brav. Ab und an muss der Nikolaus einem Kind einen Schnuller abluchsen, bevor es Geschenke bekommt. Manche Kinder bereiten Gedichte vor. Es wird gesungen und musiziert. Da der Pfadfinder-Nikolaus zu jährlich 20 Familien besucht, muss das Nikolaus-Team schnell weiterziehen.

Die Pfadfinder stellen den heiligen Nikolaus von Myra dar und nicht den Coca-Cola-Weihnachtsmann. Um neue Kostüme und Bärte anzuschaffen, baten die Pfadfinder um einen freiwilligen Obolus. Die restlichen Einnahmen wandern in den Topf der Pfadfinder. „Alle haben großen Spaß an den strahlenden Gesichtern“ meint Erik Böttcher, der die Idee des Nikolausdienstes nach Bretten brachte und sich um die Terminplanung kümmert.

Die Brettener Georgspfadfinder bestehen derzeit aus rund 80 Mitgliedern in fünf Kinder- und Jugendgruppen. Der Pfadfinderstamm Askola, deren Mitglieder sich wöchentlich im Bernhardushaus treffen, ist als Mitglied der DPSG in der katholischen Kirchengemeinde verwurzelt, steht jedoch allen Kindern und Jugendlichen unabhängig einer Konfession offen.

Herzlichen Dank an das Nikolaus-Team Katharina, Karola, Alexander und Martin!!

Nikolausdienst der Georgspfadfinder

nikolausErstmalig veranstalten die Brettener Georgspfadfinder eine Nikolausaktion: Am 5. und 6. Dezember werden mehrere Nikoläuse zum Teil unterstützt von Knecht Rupprecht und einem Engel Kinder in Bretten und der näheren Umgebung besuchen.

Jeder bekommt einen individuell auf das Kind zugeschnittenen Besuch. Kurz bevor jedoch der Nikolaus mit seinem Knecht erscheint, klingelt ein Helfer an der Tür, der die kleinen Gaben der Eltern und das „Sündenregister“, bestehend aus den guten und den weniger guten Taten der kleinen Kinder abholt. Mit diesen Dingen klopft wenig später der Nikolaus an der Haustüre. Mit seinem Knecht zusammen, spricht er mit den Kindern über das vergangene Jahr und ihr gutes oder weniger gutes Betragen und verteilt die Geschenke, ehe er wieder weiterziehen muss. Für diesen Dienst wünschen sich die Pfadfinder einen freiwilligen Obolus von den Eltern. „Mit dieser Aktion wird unsere Kinder- und Jugendarbeit finanziell unterstützt“, erklärt Erik Böttcher, der Stammesvorsitzende der Brettener Pfadfinder. „Aber für die teilnehmenden Pfadfinder ist es auch eine lustige und interessante Angelegenheit.“ Wunschtermine mit dem Nikolaus können hier vereinbart werden.