Sommer-Großfahrt 2015: Schweiz

IMG_1707Am 10.08.2015  trafen sich 3 Jupfis, 7 Pfadis und 7 Leiter zu Beginn der Sommergroßfahrt um 9:00 Uhr morgens beim Bernhardushaus. Zunächst wurde der Bus beladen und nochmals überprüft ob auch alles Gepäck mit dabei ist. Die letzten Mängel an den Fahrrädern wurden behoben und dann konnte es auch schon losgehen. Die Route führte die Gruppe von Bretten über das Walzbachtal durch Karlsruhe Durlach. Dort wurde eine kleine Mittagspause eingelegt.

Frisch gestärkt ging es zum Baggersee nach Rheinstetten. Die Truppe genoss hier das kühle und erfrischende Nass. Neben artistischen Sprungeinlagen mittels Schulterkatapult und einigen Tunkversuchen entwickelten sich manche Pfadfinder zu regelrechten Wassermonstern. Der ein oder andere wurde so durch Nessie alias Hamster so zu einem fluchtartigen Kraulstil genötigt.

Wieder auf dem Rad hieß es „Rhein in Sicht“! Direkt hinter Rheinstetten genoss die Truppe nun die Vorzüge der Rheinebene. Jedoch musste nicht mehr lange gefahren werden, da hatte man auch schon den von Gregor und mir entdeckten Zeltplatz erreicht und konnte die Zelte aufschlagen. Jedoch trieben uns die Stechmücken nach Einbruch der Dämmerung schnell in unsere Kohten. In den Zelten aber verstummte das Gemurmel erst weit später und es wurde teilweise noch Gitarre gespielt und gesungen. 

Am nächsten Morgen hieß es dann früh aufstehen, zusammenpacken und losfahren, denn es lag noch einiges an Wegstrecke vor uns. Gregor und ich fuhren immer dicht neben der Gruppe her und so konnten wir unser 12-Meter-Gespann aus Bus und Anhänger recht schnell zum Ort des Geschehens manövrieren, wenn uns ein Anruf mit Bitte um Pannenhilfe ereilte. Kurz vor dem Mittagessen war es soweit. Die Gruppe stand kurz hinter Iffezheim. Der Grund: Dank ein paar loser Schrauben hatten sich die Pedale eines Fahrrades gelöst. Fachmännisch wurde dies dann mittels Klebeband und einigen Ersatzschrauben vorerst durch Gregor repariert, sodass die Fahrt fortgesetzt werden konnte.

Nach dem Mittagessen ging die Tour dann wie gewohnt weiter und so konnte gegen Abend der nächste Lagerplatz erreicht werden. Die Kinder fuhren sogleich in kleinen Gruppen in den Supermarkt der Stadt und deckten sich mit Fressalien aller Art ein. Am nahegelegenen See konnten auch die angeschlagenen Reifen auf undichte Stellen überprüft und geflickt werden. Da man nach der Erforschung der Örtlichkeit feststellen musste, dass es sich bei dem ins Auge gefassten Zeltplatz um ein schlecht ausgeschildertes Naturschutzgebiet handelte, wurde zunächst gekocht und nach Einbruch der Dunkelheit auf einer etwas versteckten Obstwiese still und heimlich das Lager aufgeschlagen.

Um 7:00 Uhr am nächsten Morgen wurden die Sachen zusammengepackt. Hamster und Karola übernahmen das Versorgungsfahrzeug, ich und Gregor führten nun die Radtour an. Das Ziel des Tages war der Europapark in Rust. Nach 65 anstrengenden Kilometern sahen wir dann die Achterbahnen am Horizont.

Auf dem Zeltplatz wurden zunächst die Duschen genutzt, danach die Zelte aufgeschlagen und zu Abend gegessen. Voller Vorfreude auf den nächsten Tag schliefen wir ein.

Der nächste Tag brachte wolkenlosen Himmel und 38 Grad Celsius mit sich. Punkt 9 stürmte ein Teil der Kinder den Europapark. Die Pfadis wollten jedoch lieber noch etwas chillen. Den ganzen Tag fuhren wir Achterbahn, Wildwasserbahn und nutzten die Attraktionen des Europaparks. Wir machten sogar eine kleine Wasserschlacht und verschossen innerhalb von 3 Minuten 60 Wasserbomben in dem eigens dafür eingerichteten Gelände.

Als wir alle dann abends auf dem Zeltplatz ankamen war die Stimmung gut. Jedoch begann bald ein Sturm die Zelte durchzuschütteln. Das der Pfadfinder wurde sogar umgerissen. Schnell wurde improvisiert, das Zelt zum Schutz Rucksäcke vor dem Regen über die Rucksäcke gespannt und die Gruppe in den drei restlichen Zelten untergebracht. Doch ein Pfadfinder ist immer frohen Mutes und daher war die Stimmung weiterhin gut. Als der strömende Regen dann etwas nachließ, bauten die Pfadis ihr Zelt wieder auf und alle gingen zu Bett.

Die beiden nächsten Tage verbrachten wir damit, unser doch inzwischen relativ empfindlich gewordenes Gesäß auf dem Fahrradsattel zu quälen. Auch durch die eine oder andere Panne ließen wir uns nicht aufhalten. Und so erreichten wir am Samstagnachmittag bereits gegen 15 Uhr den vereinbarten Treffpunkt in Effringen-Kirchen. Dort wurden die Fahrräder abends durch einen LKW des DRK (hierfür nochmals vielen Dank!) abgeholt und außerhalb der Stadt ein Nachtlager aufgeschlagen.

Für die Pfadis ging es dann am Sonntag mit dem Zug von Basel aus nach Kandersteg. Ich fuhr mit dem Bus zurück um die Wölflinge am Montag nachzuholen. Als wir nach etwa 6 Stunden Fahrt in Kandersteg ankamen waren die Kohten schon aufgebaut. Dank den Pfadfindern stand die Jurte innerhalb von 15 Minuten und die Jungpfadfinder bauten mit Hamster das Küchenzelt auf. So konnte man abends dann gemütlich beim Lagerfeuer und einem heißen Tee beisammen sitzen und es wurde noch lange gesungen.

Die Wanderung zum Oeschinensee am nächsten Tag war ziemlich kräftezehrend. Jedoch überwand die Gruppe die Höhendifferenz von 500 Meter innerhalb von nur 2 Stunden. Am See angekommen wurde zunächst gegessen. Danach trauten sich einige Wagemutige ins Wasser. Für Lukas, Michael, Julian, Julien, Kai und Hamster waren die 20 Grad Außentemperatur und die gefühlten 10 Grad Wassertemperatur anscheinend kein Hindernis. Andere hingegen gingen lieber eine heiße Schokolade trinken.

Die anschließende Fahrt auf der Sommerrodelbahn musste jedoch aufgrund der schlechten Wetterbedingungen verschoben werden. Und so wanderten wir zurück ins Tal.

Am nächsten Tag stand ebenfalls Freibad auf dem Programm. Das einzigartige 26-Grad-Freibad in Kandersteg bietet auch bei frischen 15 Grad Außentemperatur einiges an Spaß. Und so war unsere Gruppe die einzige, die das Angebot des Bades nutzte. Vor allem der 3-Meter-Turm wurde stark genutzt und so entwickelte sich bald ein kleiner Wettbewerb um die schönste Arschbombe, welchen Hamster mit graziler Anmut gewann. Am Ende sorgte eine heiße Dusche für die Nötige Hygiene und die dringend benötigte Körperwärme.

Da der kommende Tag schöneres Wetter bringen sollte, wurde das Programm danach ausgerichtet. Ich selbst stand bereits um 7:00 Uhr auf. Ich hatte mich bereits am vorherigen Tag bei den Leuten im Dorf und an der Talstation der Gondel zur Allmenalp erkundigt, welchen Schwierigkeitsgrad der örtliche Klettersteig tatsächlich hat und ob es möglich wäre ihn mit der Pfadfinderstufe zu besteigen. Da ich mehrfach zu hören bekam, ich sei selbst dafür verantwortlich wenn nachher die Bergwacht kommen müsse, beschloss ich dem ganzen zunächst alleine auf den Zahn zu fühlen. Ich begann um 8 Uhr meinen Aufstieg am Fuß der 550 Meter hohen Steilwand. Nach 2 ½ Stunden Klettern erreichte ich den Ausstieg. Mit den getätigten Aufnahmen konnte ich den Pfadis im Lager dann zeigen auf was sie sich einlassen würden. Da es in der Kletterwand einige Passagen gab, wo man lediglich auf dünnen Stahlbolzen stand und es etwa 200 – 300 Meter im freien Fall nach unten gegangen wäre (man war natürlich gesichert), beschlossen einige Pfadfinder vernünftigerweise nicht mitzugehen. Die anderen 5 stiegen mit mir nach dem Mittagessen in die Kletterwand ein und machten sich an den Aufstieg. Der Rest der Gruppe fuhr mit der Gondel zur Sommerrodelbahn und drehte mit dieser einige Runden.

Nach 4 ½ Stunden erreichten die Pfadfinder den Ausstieg des Klettersteigs. Erschöpft jedoch zufrieden mit sich und dem Ausblick setzten wir uns auf eine Bank und aßen ein wenig zu Abend. Magda fuhr anschließend mit der Gondel wieder ins Tal und die Jungs und ich wanderten noch 1 ½ Stunden nach unten.

Abends gab es dann Spaghetti Carbonara in rauen Mengen und alle fielen nach dem Essen erschöpft ins Bett.

Der Freitag und der Samstag waren für die Wanderung zur Ueschinenhütte eingeplant. Nach einer etwa 3-stündigen Wanderung kam die Gruppe auf der 600m höhergelegenen Hütte an. Die Matratzenlager wurden sogleich in Beschlag genommen. Nach dem Abendessen stand dann noch etwas ganz besonderes an: Die Halstuchverleihung. Hier bekamen Julian, Julien, Fabian und Sarah ihr Halstuch verliehen. Philipp hatte es außerdem geschafft sich durch das Ablegen aller Proben und durch sein gutes Sozialverhalten in der Gruppe sein Ringhalstuch zu verdienen. Und so legte er neben einem Wasserfall mitten in den Bergen sein Pfadfinderversprechen ab.

Des Weiteren wurde allen Teilnehmern der Fahrradtour das Fahrradabzeichen verliehen, da sie mehr als 250 km auf dem Fahrrad zurückgelegt hatten.

Der Rest der Gruppe konnte am nächsten Tag durchschnaufen und wanderte wieder zurück ins Lager. Für die Gipfelstürmer hieß es jedoch weiter bergauf wandern. Conrad, Lukas, Michael, Fabius, Marius und Moritz wanderten mit mir zum Tschingellochtighorn, einem 2850 Meter hohen Felsmassiv, welches sich einer Krone gleich über das Ueschinental erhebt. Dort oben angekommen, genossen wir den sagenhaften Ausblick und wanderten anschließend über den Grat des Tschingellochtighorn in Richtung Kandersteg. Am höchsten Punkt der Tour bekamen die sechs jungen Bergsteiger das Gipfelstürmerabzeichen verliehen. Über Stock und Stein ging die Tour dann wieder nach Kandersteg zurück. Auf dem Rückweg reichte die Zeit jedoch noch für ein gemütliches Rivella auf der Alm. Insgesamt waren wir etwa 9 Stunden unterwegs. Zuhause angekommen wurden Moritz, Marius und Fabian noch einer Wassertaufe unterzogen. Um ihnen ihre neuen Fahrtennamen (Recep, Fabus und Neffus) zu verleihen wurden sie mit etwa 20l Wasser übergossen.

Am nächsten Morgen brach die Truppe dann wieder mit Bus und Bahn auf. Die Wölflinge kamen gegen Mittag in Bretten an und halfen noch mit einem Teil der Eltern den Bus und den Hänger zu entladen. Danach konnten sie gesund und wohlbehalten wieder den Eltern überstellt werden. Nach einer längeren Zugreise trafen gegen Abend auch die Älteren am Bahnhof ein und konnten von ihren Eltern abgeholt werden. (Hacki)

 

Schreibe einen Kommentar